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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Jägerstättergedenken 2015

10. Aug 2015

Jedes Jahr an seinem Todestag gedenkt die katholische Friedensbewegung Pax Christi Oberösterreich in St. Radegund des Seligen Franz Jägerstätter.

Auch heuer waren die Vorträge und Gedenkfeiern am Todestag von Franz Jägerstätter wieder gut besucht.

Am Samstag, 8. August 2015, hielt Francesco Comina, Gründer und Koordinator des Friedenszentrums in Bozen, vor rund 70 Personen aus Österreich, Italien und Deutschland im Jägerstätterhaus einen Vortrag über Josef Mayr-Nusser (1910 – 1945) aus Bozen. Francesco Comina und der Südtiroler Historiker Leopold Steurer zeigten Parallelen zu Jägerstätter auf und sprachen über die Situation der deutschsprachigen Südtiroler, die sich 1939 entscheiden mussten, entweder im italienischen Südtirol zu bleiben oder ins Deutsche Reich auszuwandern. Vor allem die katholisch-bäuerliche Bevölkerung optierte vorwiegend für's "Dableiben" - wie auch der Familienvater Josef Mayr-Nusser. Trotzdem wurde er 1944 in die Waffen-SS einberufen, verweigerte aber aus religiösen Gründen den Eid abzulegen. Wegen Wehrmachtzersetzung wurde er verhaftet und sollte ins KZ Dachau verlegt werden. Während des Transports am 24. Februar 1945 verstarb Josef Mayr-Nusser in einem Eisenbahnwaggon. Seit dem Jahr 2005 läuft in Südtirol ein Seligsprechungsprozess.

Am Samstagabend sahen ca. 120 Personen den neuen Jägerstätter-Film "Einer von uns", bei dem auch der Regisseur Lothar Riedl und der Produzent Peter Schierl anwesend waren und Fragen zum Film beantworteten.

In der Pfarrkirche St. Radegund, die seit Ostern wegen Renovierung geschlossen war und am Sonntag, 9. August 2015, erstmals wieder geöffnet wurde, zelebrierte der Diözesanbischof von Feldkirch, Benno Elbs, den Festgottesdienst. In seiner Predigt sagte er, dass Märtyrer wie Jägerstätter auch für heutige Christen „wichtige Hinweisschilder sein könnten“. Ihre wichtigste Eigenheit sei es gewesen, Gott auf radikale Weise die erste Stelle zu geben – durch ein Leben im Augenblick und das Füllen jedes Lebensmoments mit Liebe und Dankbarkeit, so Bischof Benno Elbs. Möglich sei den Glaubenszeugen eine derartige Haltung nur deshalb gewesen, weil sie ihr Leben „unter den Bogen des Vertrauens“ gestellt hätten, was auch in den Gebeten des jeweiligen Menschen zum Ausdruck komme. Gebet sei eine „Haltung, die Dinge in einer Perspektive zu betrachten, dass sie potenziell wieder einen Sinn haben können, trotz der Schrecklichkeit“, zitierte Bischof Elbs den Psychiater Viktor Frankl. Das Gebet spanne „ein Netz des Vertrauens aus, dass Gott unser Leben trägt“ und habe Menschen wie Jägerstätter oder den Vorarlberger Märtyrer Carl Lampert (1894 – 1944) daraus „schier unermessliche Kräfte“ schöpfen lassen.

Am Sonntag Nachmittag lasen Mitglieder von Pax Christi Österreich und Pax Christi Italien im Jägerstätterhaus Briefe von Franz und Franziska Jägerstätter. Anschließend hielt Pax Christi in der Pfarrkirche eine Andacht zur Todesstunde von Franz Jägerstätter. Unter dem Motto „Gott hat die Fremden lieb“ (Dt 10,18) galt das Gedenken auch den derzeitigen Opfern von Kriegen, vor allem der Flüchtlinge, die auf der Flucht zu Tode gekommen sind und jener, die bei uns ankommen und nicht willkommen sind.

Elisabeth Jungmeier, pax christi Österreich


Bilder:
1-Francesco Comina (links)
2-Vesper am Abend
3-Filmgespräch
4-Gottesdienst mit Bischof Benno Elbs
5- Am Grab von Franz un Franziska
6-Lesung
7-nach der Vesper zur Todesstunde 

 

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